»Hurra, die Schule brennt« heißt es für die Kinder

Rheinbischofsheimer Feuerwehr probt Rettung eingeschlossener Grundschüler / 45 Wehrleute auch aus der Umgebung im Einsatz
08. November 2014
 

Um 14 Uhr ging am Samstag der Alarm bei der Feuerwehr in Rheinbischofsheim, Freistett, Hausgereut und Kehl runter: Bei einem simulierten Brand in der Grundschule wurden 60 Kinder, sechs Lehrerinnen und ein Schwerverletzter von 45 Feuerwehrleuten mit vier Fahrzeugen unter der Einsatzleitung von Florian Karl gerettet.

Das Übungsszenario ging vom Ausbruch eines Brandes im Heizraum der Schule aus. Alles war verraucht, so dass die Schüler die Klassenzimmer nicht mehr über die Treppen verlassen konnten. Die Floriansjünger retteten mit einem Atemschutztrupp zuerst den Verletzten im Keller. Gleichzeitig wurde bekannt, dass zwei Schüler vermisst wurden, weil sie auf der Toilette waren. Sofort ging ein zweiter Atemschutztrupp los, um die Kinder zu finden. Hannes Becker und Maurice Tritt konnten mit Fluchthauben gerettet werden.

Die Rettung der Schüler im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss wurde zeitgleich mit tragbaren Leitern vorgenommen, auf denen die Kinder ruhig und besonnen sowie an einem Seil gesichert das Schulhaus verlassen konnten. Die Menschenrettung im zweiten Obergeschoss übernahm die Kehler Feuerwehr mit ihrer Teleskopmastbühne. Nach 30 Minuten waren alle gerettet und der Brand gelöscht.

Für die Grundschulkinder war dieses Erlebnis lehrreich, aufregend und spannend zugleich, berichtete die neue Schulleiterin Marianne Welsche. Besonders mutig waren die Schüler, die sich über die tragbaren Leitern aus dem Schulhaus trauten. Im Ernstfall wäre der Lindenplatz der Sammelplatz. Diesmal durften die Kinder vor der Graf-Reinhard-Halle bleiben, um die Rettung ihrer Kameraden mitzuerleben. Außerdem kämen bei einem Ernstfall unter der Woche die belegten Parkplätze vor der Schule sowie die zusätzlich zu rettenden Rathausbediensteten erschwerend hinzu. Florian Karl geht davon aus, dass in einem Ernstfall dieser Größenordnung die kompletten Rheinauer Feuerwehren sowie ein Großaufgebot  von DRK-Rettungskräften vor Ort wären, um eine noch schnellere Rettung zu gewährleisten.

»Alles Hand in Hand«

Der Einsatzleiter lobte die reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen Wehren und den jeweiligen Gruppenführern. »Alles ging Hand in Hand«, lobte er anerkennend.  Sehr erfreulich sei, dass durch die Werbeaufrufe der Rheinbischofsheimer Wehr sich schon ein zusätzliches Mitglied gefunden hätte, freute sich Florian Karl. Für die Jugendfeuerwehr wünschte sich der Abteilungskommandant allerdings noch ein paar Aktive.

 

 

Autor und Bild:

 

Ellen Matzat