Am Dienstagmorgen wurde die Freiwillige Feuerwehr Rheinau gegen 10:19 Uhr in den Rheinauer Ortsteil Holzhausen in die Ortsstraße alarmiert. Unter dem Stichwort "Feuer 4 - Brand Schopf / Mehrfamilienhaus brennt" wurden zunächst die Abteilungen Holzhausen, Freistett und Linx alarmiert.

Schon während der Anfahrt zur Einsatzstelle waren große Flammen und eine enorme Rauchentwicklung zu sehen.

Aufgrund des Einsatzstichwort wurden die Abteilung Rheinbischofsheim sowie die Drehleiter der Feuerwehr Kehl und die Drehleiter der Feuerwehr Achern zur Einsatzstelle hinzugezogen.

Nachdem die Abteilung Holzhausen eine Wasserversorgung vom Trinkwassernetz aufbaute, konnte das Wohnhaus durch eine sogenannte "Riegelstellung" mittels Wasser vor einem übergreifen des Feuer, geschützt werden. 

Während die nachrückenden Kräfte aus Freistett und Linx die Brandbekämpfung und eine weitere Riegelstellung eines benachbarten Wohnhaus errichtete, wurde eine Wasserversorgung über einen Löschbrunnen aufgebaut. Dieser Löschbrunnen wurde mit einem Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Kehl besetzt, um die Drehleiter mit Löschwasser über eine Länge von ca. 400 Metern zu versorgen und die Löschwasserversorgung sicherzustellen.

Aufgrund der Bauweise und der mit PU-Schaum bedeckten Dachflächen war es für die Feuerwehr nicht möglich, die lodernden Brandstellen sicher zu erreichen und abzulöschen.

Bedingt durch die Bauweise, wurde es notwendig, zwei Hydraulikbagger von einer Tiefbaufirma zur Einsatzstelle zu transportieren, und das Ökonomiegebäude in mehreren Abschnitten abzutragen. Während die Bagger das Ökonomiegebäude abgetragen haben, wurde an verschiedenen Stellen nachgelöscht, um ein neues entzünden zu vermeiden.

Die Feuerwehr war mit 82 Kameraden vor Ort. Von Seiten DRK und Malteser waren insgesamt zehn Personen an der Einsatzstelle. Die Polizei war mit vier Fahrzeugen und einem Hubschrauber vor Ort. Bürgermeister Michael Welsche und Ordnungsamtsleiter Armin Schäfer von der Stadt Rheinau waren ebenfalls vor Ort. Der stellv. Kreisbrandmeister Viktor Liehr  (Feuerwehr Kehl) war zur Unterstützung der Einsatzleitung ebenfalls am Einsatzort. 

Neben dem  kompletten Verlust des Ökonomiegebäudes mit verschiedenen Gerätschaften, wurde aufgrund der enormen Hitze mehrere Scheiben eines benachbarten Wohnhaus beschädigt. Rings um die Einsatzstelle flogen Teile der Dachisolierung durch die Straßen und auf viele benachbarte Grundstücke.

Das Wohnhaus konnte von den Flammen bewahrt werden und wird weiter bewohnt sein.

Löschwasser, welches sich im Kellergeschoss des Mehrfamilienwohnhaus gesammelt hat, muss durch einen Saugwagen einer Spezialfirma am Mittwochmorgen entsorgt werden. 

Zur Schadensursache gibt es keine Meldung der Feuerwehr. Die Feuerwehr Rheinau hat aufgrund der enormen Hitzeeinwirkung zwei leicht verletzte Feuerwehrkameraden zu verzeichnen.

Die Ortstraße blieb bis 19:30 Uhr vollständig gesperrt. 

Über die Nacht wird eine Brandwache der Feuerwehr Rheinau eingerichtet. Die Einsatzstelle wurde an die Polizei übergeben. Über die Höhe des Sachschaden gibt die Feuerwehr keine Auskunft.

 

 

 

 

 

 Update 16.12.2020 - 06:30 Uhr:

Am Mittwochmorgen konnte die über Nacht durchgeführte Brandwache der Abteilung Holzhausen, gegen 06:30 Uhr, aufgehoben werden. Die Einsatzkräfte konnten die Einsatzstelle ohne besondere Vorkommnisse in der Nacht verlassen .

Insgesamt dauerte der Einsatz somit, mit reduzierter Zahl an Einsatzkräften, über 20 Stunden.

 

Ein Video von bo.de ist hier verlinkt:   https://www.bo.de/mediathek/video/491268551