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Feuerwehren und DRK üben in Holzhausen den Ernstfall

 

Dass bei einem Feuerwehreinsatz auch mal selbst ein Florianjünger gerettet werden muss, ist sehr realistisch und gehörte mit zur Herbstprobe der Feuerwehr in Holzhausen. ©Ellen Matzat

Bei der Herbstprobe simulierten die Feuerwehren in Holzhausen einen durch zündelnde Kinder verursachten Brand. Dabei galt es nicht nur diesen zu bekämpfen und die Kinder zu retten, auch ein Floriansjünger im Einsatz wurde plötzlich zum »Übungsobjekt«

 

Ein Alptraum: Bei einem Kindergeburtstag zündeln Kinder auf dem Boden des Lagers vom Geflügelhof Aßmus in Holzhausen. Ein Brand entsteht und wird erst bemerkt, als bereits Rauch aus dem Gebäude tritt. Keiner weiß, wo genau sich die fünf vermissten Kinder befinden. So weit das Szenario, das die Feuerwehrleute aus Holzhausen, Linx und teils aus Hausgereut und Freistett bei ihrer Herbstabschlussprobe in der Ortsstraße erwartete.

Der Brand begann in einem der hinteren Räume, der nur über eine Leiter zu erreichen war. Dort wartete der bewusstlose Dummy auf seine Rettung. Die anderen vermissten Kinder mimten Anna Schrade, Tim Nock sowie Leonie und Tim Grampp von der Holzhauser Jugendfeuerwehr.

Über eine steile Treppe

Die beiden Kinder im Vorraum sowie die, die ganz am anderen Ende gefunden wurden, kamen mit kleineren Verletzungen davon und konnten noch in Begleitung der Feuerwehr aus dem Gebäude laufen, während der Dummy über die Leiter und die steile Treppe getragen werden musste. 

Nach der Personenrettung konnten sich die Wehrleute der Brandbekämpfung widmen. „Normalerweise gehen wir mit Wasser hoch“, erklärte der Holzhauser Abteilungskommandant Markus Trück. Am Samstag blieben die Schläuche allerdings leer, um im Inneren keinen Wasserschaden anzurichten. Wichtig ist, dass die Kameraden nur zu zweit sowie an Schlauch und Seilen in verrauchte Gebäude gehen. Außerdem steht pro Trupp immer ein weiterer Sicherheitstrupp draußen, falls etwas passiert. Wie schnell dieser benötigt wird, wurde am Samstag ebenfalls deutlich, als im Inneren plötzlich Feuerwehrkamerad Martin Weger umkippte, der ebenfalls gerettet werden musste. „Auf einmal wurde mir auf dem Weg zur Bandbekämpfung schwarz vor Augen“, gab Weger an. Daraufhin gab sein Kollege die „Mayday“-Meldung ab und der Sicherheitstrupp rettete ihn. Ihm wurde die Bandschlinge angelegt, er wurde aus dem Gefahrenbereich gezogen und an den Rettungsdienst übergeben. 

Trück zog ein positives Fazit. Alle wären schnell vor Ort gewesen und hatten die vermissten Personen sehr zeitnah gefunden. Am kritischsten sah die Lage für den Dummy neben dem Brandherd aus, der im Ernstfall wohl alleine aufgrund des vielen Rauchs nicht mehr zu retten gewesen wäre. 

Dabei war das DRK Linx/Holzhausen mit acht Personen, das die Erstversorgung der Verletzten übernahm. Von der Feuerwehr waren rund 40 Floriansjünger mit sechs Fahrzeugen im Einsatz. „Der Übungsverlauf war wie gewollt und hat mit den verschiedenen Abteilungen mit sogar gemischten Fahrzeugbesetzungen hervorragend funktioniert“, lobten Stadtkommandant Dominik Becker, Sven Kimmer, Einsatzleiter Feuerwehr, und DRK-Einsatzleiter Christian Fischer-Hoinkes.

Kategorie: Neues aus der Feuerwehr