Leiter und Jugendsprecher der Jugendfeuerwehren aus dem Ortenaukreis tagten am Samstag im Feuerwehrgerätehaus Kappelrodeck. Themen waren Fragen der Sicherheit, die Aufsichtspflicht und die Wettbewerbe »Jugendflamme – Leistungsspanne – Bundeswettbewerb«.
 

Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Faißt begrüßte die 150 Teilnehmer sowie Bürgermeister Stefan Hattenbach, den stellvertretenden Kreisbrandmeister Michael Wegel und Volker Kern, Leiter des Fachgebiets Öffentlichkeitsarbeit.
Der Bürgermeister stellte in seinem Grußwort heraus: »Die Jugendfeuerwehr ist Basis jeder Wehr, aber neben dem Erlernen des Feuerwehrhandwerks bilden sich in dem gemeinsamen Wirken zum Wohl des Nächsten auch Freundschaften für das ganze Leben.«


Michael Wegel vermittelte: »Wir sind stolz auf unsere Feuerwehrjugend in der Ortenau und es ist erfreulich, dass sich im Jugendbereich die Zahlen wieder nach oben bewegen. Umso wichtiger ist es, dass wir uns mit den Themen Sicherheit und Aufsichtspflicht beschäftigen.«


1552 Unfälle in 2017


Darauf ging am Morgen Sicherheitsexperte Frank Obergöker von der Unfallkasse Baden-Württemberg ein. Was können wir tun, dass nichts Ungewolltes passiert, was ist zu tun, wenn etwas passiert ist? lauteten seine Leitfragen. Dass es wichtig ist, sich damit zu befassen, belegte er an 1552 Unfällen im Jahr 2017. »Diese Zahl erstreckt sich von der Bambini-Feuerwehr bis zur Altersabteilung.

Der Großteil betraf zwar die Einsatzabteilungen, aber 250 Unfälle geschahen im Jugendbereich, Gottseidank vorwiegend als Bagatellfälle.« Zeltlager, Fahrten und Sportveranstaltungen bildeten nach Auskunft des Referenten den wesentlichen Hintergrund, was aber nicht heißen solle, darauf zu verzichten. Richtiges Verhalten bei Übungen erörterte Frank Göker anhand von Filmsequenzen.


Viele Gefahren


Göker ging ebenso auf die Gefahr flüssiger Brandbeschleuniger beim Grillen ein, warnte vor Verpuffung und Explosion und zeigte auf, welch gefährliche Unfälle ein Wasserstrahl aus einem unkontrollierten Strahlrohr verursachen kann. Für die Jugend-Zeltlager riet er: »Ernennen Sie Sicherheitsoffiziere, die das Lager abgehen und es mit wachem Auge auf Sicherheitsmängel durchforsten. Das ist auch eine gute Übung für spätere Einsätze.«

Über die Aufsichtspflicht informierte Rechtsanwalt Dario Mock, verwies auf sie bei Feuerwehrproben und Freizeitunternehmungen wie Schwimmbadbesuche und auch im Umgang mit Alkohol. Grundsätzlich gelte: »Wie kann ich im Vorfeld schon vorbeugen, dass keiner zu Schaden kommt.«


Während dieser Vorträge für die Jugendleiter im Versammlungsraum veranstaltete Kreisjugendsprecher Jonas Ebding im Proberaum des Spielmannszuges einen Workshop zu Kommunalpolitik und Kommunalwahl, nach dem Mittagessen referierte Karlheinz Thoma zu Leistungswettbewerben und der Kreisjugendfeuerwehrwart informierte noch allgemein zur Jugendfeuerwehr.