Großalarm herrschte am Montagabend bei der Firma Weber-Haus in Linx.

Bei einer Ernstfallprobe simulierte die Feuerwehr hier einen Brand im Bauherren-Aktenarchiv, bei dem es mehrere Vermisste zu retten galt.
 

Als Übungsszenario nahm die Feuerwehr einen Kurzschluss im Bauherren-Aktenarchiv an, der zu einem Brand führte. Das Rentnerehepaar, das dort regelmäßig arbeitet, und eventuell eine weitere Person, galten als vermisst.

Der Bandschutzbeauftrage von Weber-Haus, Georg Karch, kam bei seinem Rundgang am Gebäude vorbei, sah Rauch aufsteigen und alarmierte um 18.57 Uhr die Feuerwehr, die mit 36 Feuerwehrleuten und sechs Fahrzeugen aus Linx, Freistett und Holzhausen angerückt kam. Im Ernstfall wäre auch das Leiterfahrzeug aus Kehl dabei.

Der Linxer Abteilungskommandant Mark Köster war als erster vor Ort und übernahm die Einsatzleitung. Vor Ort erkundigte er sich bei Karcher nach der Lage. Oberste Priorität hatte die Menschenrettung. Wo sich die Vermissten befanden, war nicht bekannt, so dass alles abgesucht werden musste. Mit drei Atemschutztrupps zu je zwei Mann wurden die Vermissten bald gefunden. 

Die Vermissten mimten Anne Schrade (11) und Svenja Neupert (12) von der Holzhauser Jugendfeuerwehr. Sie hatten Bandverletzungen und Platzwunden, waren aber bei Bewusstsein und konnten noch gehen. Als dritter Vermisster wurde Nicolai Hellgoth (22) gefunden, der nach den Vermissten gesucht hatte. Stefan Haas war Gruppenführer vom Fahrzeug 9/48 und übernahm die Atemschutzüberwachung. Die Atemschutzträger mussten bei ihm eine Namensmarke abgeben, damit er wusste, wer alles im Gebäude ist. Er behielt sie per Funk unter Beobachtung. 

 

Anhand von Stoppuhren kontrollierte Haas, wie lange die Atemschutzträger im Gebäude sind, notiert alles und fragte regelmäßig den Druck ihrer Sauerstoffflaschen ab. Parallel wurde die Wasserversorgung aufgebaut. Da sich der Brand auf die linke und rechte Lagerhalle ausdehnte, waren zwei Riegelstellungen notwendig. Das Wasser wurde aus dem Tiefbrunnen und einem Oberflurhydranten genommen.

 

In ständigem Kontakt

Den kompletten Einsatz koordinierten Hubert Maisch und Reinhold Schmidt unter Absprache mit der Einsatzleitung Mark Köster. Sie hatten einen Plan des Gebäudes vor sich und fragten ab, ob mehr Personal oder Spezialkräfte angefordert werden müssten und gaben die Anzahl der Verletzte durch. Außerdem standen sie im ständigen Kontakt mit den Gruppenführern. 

Nach 45 Minuten war das Feuer im Griff. Das DRK Linx/Holzhausen war mit neun Helfern und drei Fahrzeugen vor Ort. Die dritte Person hatte einen Schock. »Es ist heute alles gut gelaufen«, zeigte sich Mark Köster zufrieden. 

 

Quelle_ Bild und Text: Ellen Matzat - bo.de