Die Kommandantenwahl bei der Jahresversammlung der Rheinauer Feuerwehr an Freitagabend in der Hans-Weber-Halle in Linx endete mit einer Überraschung.

Mit 71:63 Stimmen setzte sich Dominik Becker von der Abteilungswehr Hausgereut gegen Amtsinhaber Thomas Beik durch. 

Seitdem Dominik Becker von der Abteilungswehr Hausgereut den Hut als Kandidat zum Rheinauer Feuerwehrkommandanten gegen Amtsinhaber Thomas Beik in den Ring geworfen hatte, war eifrig über das Chancenverhältnis spekuliert worden.

Bei der von Florian Karl und Bürgermeister Michael Welsche geleiteten Wahl bekam jeder Bewerber Redezeit, um sich vorzustellen, wobei der jeweils andere den Saal verlassen musste. Herausforderer Dominik Becker bemängelte dabei den bisherigen Führungsstil, Amtsinhaber Beik verwies auf die Erfolge seiner fünfjährigen Amtszeit.

Als Bürgermeister Welsche das Ergebnis von 71 zu 63 Stimmen zu Gunsten von Becker verkündete, brandete aus der Saalmitte Applaus auf. Thomas Beik wird das Amt aber so lange beibehalten, bis Becker den zur Kommandantur erforderlichen Zugführerlehrgang absolviert und der Gemeinderat als letzte Instanz dem Amtswechsel zugestimmt hat.

Laut Schriftführer Thorsten Zembruski musste die Rheinauer Wehr 2017 zu 130 Einsätzen ausrücken, davon waren 60 Prozent technische Hilfeleistung.

Besondere Einsätze waren eine Personensuche und der Rettungseinsatz für zwei Menschen, die nur noch tot geborgen werden konnten.

Mitgliederstand sinkt

»Gibt es noch genügend freiwillige Retter in den Gemeinden?«, fragte Zembruski. Der Mitgliederstand sei um 13 auf 212 Aktive gesunken. Während die Diersheimer fünf Zugänge hatten, sank die Mitgliederzahl der Freistetter Wehr um vier.

Die Größe der Jugendfeuerwehr stieg um zwei auf 91 Mitglieder, die Alterskameraden hatten einen Zugang um fünf auf 81 Mitglieder. Der Fanfarenzug schwand um vier Musiker auf 23 Aktive. 

Auf alle Abteilungen summiert kommt die Wehr auf 505 Proben und Treffen. Ausbildung und Atemschutz spielen eine große Rolle, auf dem Feuerwehrschiff in Straßburg wurde geübt.

Zwei Gruppen erwarben das Leistungsabzeichen in Bronze fehlerlos.

Dominik Becker bestand die Schiedsrichterprüfung an der Landesfeuerwehrschule.

Als Jugendleiter berichtete Zembruski unter anderem von 206 Proben, bei denen auch über die Integration von Flüchtlingen informiert wurde.

Unter den 91 Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahren sind auch elf Mädchen.

22 Auftritte

Die von Heinz Zimpfer geleitete Altersabteilung hatte im Besuch des Baden-Airparks einen Höhepunkt im Veranstaltungskalender. Fanfarenzug-Chef Armin Schäfer, der erneut zum Stabführer gewählt wurde (Michaela Fischer ist seine neue Stellvertreterin), berichtete von 22 Auftritten, viermal davon überörtlich. Sorge bereite der Mitgliederstand. Besonders der Abgang zweier Stammkräfte und von zwei Aktiven, die nach der dreijährigen Ausbildung abwanderten, sei zu beklagen.

Gut ist die Kassenlage in Gesamt- und Jugendwehr. Kassenwart Tobias Maxheimer konnte jeweils ein kleines Plus in der Jahresbilanz ausweisen.

Beim Fanfarenzug wurden Karl Hinz und Klaus Martens für 25 Jahre, Katja Fien für 30 Jahre und Reinhold Schmidt für 40 Jahre Musizieren ausgezeichnet. 

HINTERGRUND: EHRUNGEN UND AUSSCHUSSMITGLIEDERCLICK

Das Feuerwehrabzeichen in Silber für 25-jährige Einsatzbereitschaft erhielten in Abwesenheit Jürgen Groth und Marco Schnetzer. Für 40-jährigen Feuerwehrdienst wurden Horst von Büren, Karl Krieg und Jochem Weiß mit Gold ausgezeichnet.