Feuerwehr und DRK üben den Notfall bei Zimmer in Freistett

 

 

Aus einem Schwelbrand in der Lüftungsanlage wird schnell eine lebensbedrohliche Situation für Mitarbeiter
 
 
 
 
Der zehnjährige John Wöhrle spielte einen der verletzten Mitarbeiter, den die Feuerwehr aus dem verrauchten Gebäude der Firma Zimmer retten musste.
 
 
 
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© Ellen Matzat
 
 
 
 
 
Der zehnjährige John Wöhrle spielte einen der verletzten Mitarbeiter, den die Feuerwehr aus dem verrauchten Gebäude der Firma Zimmer retten musste.

 

 

Ein Schwelbrand in einer Lüftungsanlage der Firma Zimmer in Freistett sorgte am Samstag für einen Großeinsatz von Feuerwehr und DRK. Zum Glück war der Notfall nur simuliert: Die Rettungskräfte probten dabei Personenrettung und Brandbekämpfung.

 

 Samstag, 15.05 Uhr: Der Freistetter Abteilungskommandant Reinhold Schmidt gab den Alarm anstelle der automatischen Brandmeldeanlage durch. Er hatte sich ein kniffliges Szenario ausgedacht: Im Technikraum der neuen Produktionshalle H-02 der Firma Zimmer gab es aufgrund eines technischen Defektes an einem Elektromotor der Lüftungsanlage einen Schwelbrand. Vier Mitarbeiter, gespielt von den DRK-Kindern mit gut geschminkten Verletzungen, versuchten, vergeblich mit Feuerlöschern Herr der Lage zu werden. Aufgrund der starken Rauchentwicklung gelang es ihnen nicht mehr, den Technikraum zu verlassen; sie verloren das Bewusstsein.

Die Feuerwehr ließ nicht lange auf sich warten. Der erste, der eintraf, war Zugführer Frank Lasch, stellvertretender Abteilungskommandant von Freistett, mit seinem Trupp; er übernahm die Einsatzleitung. Bei Alarm öffnen sich bei der Zimmer Group automatisch die Zufahrtstore sowie das Feuerwehrschlüsseldepot, so dass Lasch gleich die Lage checken und anhand der Laufkarte schauen konnte, wo der Brandherd ist. Kurz danach trafen die weiteren Freistetter Fahrzeuge sowie die Abteilungen Rheinbischofsheim, Hausgereut und die Schnelleinsatzgruppe des DRK Freistett ein. Insgesamt waren neun Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz, unter ihnen der neue Mannschaftstransportwagen als Einsatzleitwagen, in dem der gesamte Funkverkehr abgewickelt sowie der Einsatz dokumentiert wurde. Dazu kamen drei DRK-Fahrzeuge. 

Suche unter Atemschutz

Nach dem Lagecheck an der Brandmeldezentrale leitete Einsatzleiter Frank Lasch die Menschenrettung mit mehreren Atemschutztruppen ein. »Die Menschenrettung hat immer oberste Priorität und wenn wir, wie hier angenommen, die Anzahl der Vermissten nicht wissen, suchen wir, solange es Sinn macht«, erklärte er. 

Die Kameraden wurden fündig: Der erste Verletzte war der zehnjährige John Wöhrle mit einer stark blutenden Unterschenkelfraktur. Er wurde die steile Treppe heruntergetragen. Auch Vanessa Feil mit ihrer Platzwunde sowie Hannah Friedel und Jana Faulhaber, beide mit Rauchgasvergiftungen, wurden gerettet. »Das war schon gruselig, im Dunkeln zu warten«, gab Jana zu. Der Atemschutztrupp in voller Montur, der aus dem Dunkeln auftauchte, war für die Kinder ein unheimlicher Anblick. Sicherheit gab ihnen Jugendleiterin Evelyne Burkhard-Hamm, die mit den Kindern ausharrte.

Parallel wurden mit dem neuen Feuerlöschbrunnen, der 2000 Liter pro Minute schafft, die Wasserversorgung sowie die Riegelstellungen aufgebaut.
Der Einsatz blieb spannend, denn per Funkspruch kam die Meldung »Flashover«, eine Rauchgasdurchzündung durch die thermische Aufbereitung im Brandraum, wobei Feuerwehrmann Lukas Gembruch kollabierte und ebenfalls gerettet werden musste. 

 

 
 
 
 
Autor:
Ellen Matzat 

 

Quelle: bo.de